Und ewig der Gestank

Cutu nahm den Gestank nicht mehr wahr. Er fühlte sich wie betäubt oder in einem Fiebertraum. Er hatte das Gefühl schon eine Ewigkeit in dem Laden zu stehen. Als Abdanitu den Deckel öffnete, wollte er sofort rauskrabbeln, aber Abdanitu sagte, dass er weiter in diesem Versteck bleiben müsse. Während Cutu ausgiebig das Wasser trank, was er von Abdanitu erhielt, hörte er, dass er nun mit diesem Korb an Bord eines Schiffes gebracht würde. Erst auf See wäre er in Sicherheit und könne seinen Korb verlassen. Dann deckte Abdanitu wieder die Laken über ihn und verschloss den Deckel. Kurze Zeit darauf spürte Cutu, wie sein Korb aufgehoben und weggetragen wurde.

Als sie dem Hafen näher kamen, spürte Cutu voller Erleichterung die frische Seeluft, die der Wind durch die schmalen Ritzen des Korbes presste. Er konnte es kaum erwarten endlich an Bord zu sein und wieder den Korb verlassen zu können. Er wollte wieder an der Reling stehen, die frische salzige Luft durch die Nase ziehen und dem Treiben der Wellen an den Schiffsplanken zuschauen.

Plötzlich blieben seine Träger stehen und setzten den Korb ab. Sie wollten eine Pause machen, hatte er ihrer in punisch geführten Sprache entnehmen können. Die Sonne schien und es wurde heiß in dem dunklen Korb, als der Wind nachließ.

Was, wenn die Soldaten seinen Korb durchsuchten, ängstigte sich Cutu plötzlich. Er hätte keine Chance zu fliehen.

© Bernd Klein